Obersteirische Rundschau, 15. /16. Mai 2024, Ausgabe Leoben

Seite 36 15./16. Mai 2024 DAS KANN HOLZ www.rundschau-medien.at Die rätselhaften Tannen vom Seegrund Hallstatt. An der HTBLA Hallstatt entsteht aus einer 1400 Jahre alten Tanne aus dem Altausseersee ein stimmiges Tischmöbel. An der HTBLA Hallstatt ndet aktuell ein besonderes Kooperationsprojekt des HTL-Zweiges Restauriertechnik mit der Foundation for the Oceans (USA), den Österreichischen Bundesforsten sowie der Universität für Bodenkultur Wien statt. Es geht um die Auseinandersetzung mit einem rätselhaften Phänomen: Im Altausseersee stehen hunderte Nadelbäume seit über 1000 Jahren aufrecht am Seegrund. Eine der eorien dafür ist, dass sie durch einen enormen Felssturz im Mittelalter und eine folgende Flutwelle in den See geschwemmt wurden und dort mit ihrem schweren Wurzelstock versanken. Eine dieser etwa 1400 Jahre alten Tannen wurde unter großem ö entlichen Interesse und mit viel technischem Aufwand geborgen. Der Schule wurde ein Stück des Stammes überlassen, um die ästhetische und konstruktive Verwendbarkeit dieses mittelalterlichen Holzes nach seiner langen Lagerung im See zu untersuchen. Die angehenden RestauriertechnikerInnen befassen sich in ihrer Abteilung unter anderem mit Gestaltungskultur, Handwerk und auch Laborarbeit. Eine maßgeschneiderte Designaufgabe also für den besonderen HTL-Zweig, der es sich zur Aufgabe machte, aus dem Stamm ein stimmiges Tischmöbel zu fertigen. Beim fachgerechten Aufschnitt stellte die Abteilung letztlich eine erfreuliche Stabilität und eine interessante ästhetische Charakteristik des Holzes fest. Ein schöner, fast feierlicher Moment in der Entstehung eines einzigartigen Werkstückes, bei dem auch das Material selbst eine besonders wichtige Rolle spielt. In der Jurierung der verschiedensten Entwurfsansätze entschieden sich die Projektpartner für die zeitgemäße Interpretation eines Ausseer Bauerntisches. Nach schonender Holztrocknung wird dieser noch heuer zur Umsetzung kommen. Die SchülerInnen beim Aufschnitt im Sägewerk: Nicht nur qualitativ, sondern auch mengenmäßig war der Stamm erfreulich ergiebig. Foto: Öhlinger Lahnstraße 69, 4830 Hallstatt Tel. 06134/8214 www.htl-hallstatt.at DAS KANN HOLZ Vordernberg. Klaus Pfaffeneder stellt Schindeln in Handarbeit her und ließ uns in seine Werkstatt schauen. „Wo die Lärchenstämme neben der Straße liegen, da bist’ richtig.“ So endet Klaus Pfaffeneders Wegbeschreibung zu seinem Haus in Vordernberg, neben dem er in einer mit Schindeln beschlagenen Hütte seine Werkstatt eingerichtet hat. Voller Schindeln ist das Nebengebäude nicht nur außen, sondern auch innen, denn genau das ist es, was der Mittfünfziger dort herstellt. Und so erklären sich auch die starken Lärchen vorne an der Straße schlüssig – das widerstandsfähige Nadelholz ist Werkstoff Nummer eins fürs Schindeln. Erstkontakt bei Zermatt. Das Gewerbe als Schindelmacher hat Pfaffeneder seit vier Jahren „Arbeit Lärchenholz und was draus wird: Klaus Pfaffeneder vor der Schindelfassade seiner Werkstatt in Vordernberg.

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