Obersteirische Rundschau, 26. /27. Juni 2024, Ausgabe Bruck an der Mur

Seite 30 26./27. Juni 2024 www.rundschau-medien.at URLAUB ZU HAUSE SCHAUBERGWERK MUSEUM OBERZEIRING Marktplatz 3, 8762 Oberzeiring Tel. 0664/75125131 kontakt@silbergruben.at www.silbergruben.at Mai bis Okober: täglich um 10.30 und 13.30 Uhr Juli und August: zusätzlich auch um 15.00 Uhr Einst eines der bedeutensten Silberbergwerke der Ostalpen und heute ein beliebtes Schaubergwerk. Vorbei an Steigbäumen und Feuerstellen durchwandert man in einer Stunde den geheimnisvollen Berg. Kindberg. Armin Pijawetz über die Faszination des Fliegenfischens. Der Mürztaler ist europaweit einer der Großen der Szene. Ein junger Brad Pitt gut knietief im Wasser, den Anglerhut auf dem Kopf, die Sonne im Herzen und den Schalk im Nacken. Wie von Zauberhand gezogen fliegt eine Schnur in kunstvollen Schleifen hin und her, vor und zurück über den glitzernden Blackfoot River, Mensch und Natur nahe an der Perfektion des Einklangs miteinander. Wer die 90er-Jahre-Verfilmung des Romans „Aus der Mitte entspringt ein Fluss“ aus der Feder Norman Macleans gesehen hat, bringt die Bilder vom Fliegenfischen kaum mehr aus dem Kopf. Es sind Szenen, die im US-Bundesstaat Montana eingefangen wurden, die aber ganz ähnlich auch in der Obersteiermark spielen könnten. Vom Hotel ans Wasser. In unserer Region ist das Fliegenfischen untrennbar mit dem Namen Armin Pijawetz verbunden. Seit mehr als 25 Jahren betreibt er einen Fachhandel für Ausrüstung und Bekleidung, vergibt als Kooperationspartner der Bundesforste Lizenzen am Oberlauf der Mürz, an der Salza sowie am Hubertussee und bietet auch Kurse an. Gemeinsam mit einer deutschen Familie organisiert er in Fürstenfeldbruck nahe München Europas größte Fliegenfischermesse. Vor dem Schritt in die Selbstständigkeit war er international im Hotelmanagement tätig. Nichts anderes im Kopf. „Fliegenfischer sind sehr naturverbunden“, so Pijawetz, „mit der Rute im glasklaren Wasser zu stehen, macht einfach Freude.“ Zum sprichwörtlichen Aufladen der Batterien wüsste er nichts Besseres. „Es erfordert hohe Konzentration, du darfst nichts anderes im Kopf haben, musst wirklich ganz runterkommen und voll bei der einen Sache sein, sonst wird es nicht gelingen“, sagt er und fügt an: „Da ist es ganz egal, ob du Schüler bist oder Handwerker oder Vorstandsvorsitzender, es gibt in dem Moment nur dich und die Natur und das bisserl Ausrüstung, das du hast. Die Ausrüstung. Tatsächlich ist das Equipment rasch aufgezählt. Man braucht Rute und Rolle, verhältnismäßig wenig Schnur sowie das sogenannte Vorfach (ein drei bis vier Meter kurzes Stück separat angeknüpfte Schnur) und an dessen Ende die namensgebende Fliege. Oder eine Nymphe, oder ein Streamer, jedenfalls ein nachgebildetes Insekt, das dem Fisch als natürliche Beute erscheinen soll. Eine Wathose wird auch nicht schaden, denn natürliche Gewässer, zumal im Bergland, sind eher frisch. Prüfung und Lizenz. Die Ausrüstung zu checken und einfach aufs Geratewohl loszulegen gilt freilich nicht. „Einmal wo mitgehen und ein wenig probieren wird kein Problem sein, ganz speziell nicht bei Kindern. Grundsätzlich aber ist fürs Selberfischen eine Prüfung erforderlich, die bei der Bezirkshauptmannschaft abgelegt werden muss“, erklärt Armin Pijawetz, „am besten erkundigt man sich vorher beim Fischereiverband, was man dafür braucht und wie man sich vorbereitet.“ Lizenzen seien in der Folge über Vereine verhältnismäßig günstig zu bekommen. „Um ein paar hundert Euro geht sich eine Jahreskarte für gewöhnlich aus. Je exklusiver das Revier, kann es aber auch in Richtung zweieinhalbtausend Euro gehen.“ Schonen und schützen. „Wir fischen ohne Widerhaken“, sagt Pijawetz, „das heißt, man kann einen Fisch halbwegs stressfrei und mit geringer Schmerzbelastung wieder zurücksetzen.“ Grundsätzlich sei er kein Freund der Catchand-Release-Praxis – „man soll nur das nehmen, was man braucht, auch das hat mit dem Zugang zur Natur zu tun.“ Allerdings gebe es genau aus diesem Grund eben doch Anlässe, einen Fisch wieder ziehen zu lassen, so Pijawetz: „Wir schützen die Äsche. Sie kommt, wenn sie irrtümlich gefangen wird, sofort vom Haken.“ Vom wirklich ganz Runterkommen Rute, Rolle und eine handvoll Fliegen: Armin Pijawetz in seinem Fachgeschäft in Kindberg. colourspace.com, KD Zitiert „Du musst voll bei der einen Sache sein, sonst wird es nicht gelingen.“ Armin Pijawetz

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