Obersteirische Rundschau, 9./10. Oktober 2024, Ausgabe Mürztal-Waldheimat

Seite 2 9./10. Oktober 2024 LOKALES www.rundschau-medien.at Bekannte und neue Gesichter Obersteiermark. Nach der Nationalratswahl stellt die Region mehr Abgeordnete als zuletzt. Ein kräftiges Plus für die FPÖ und leichte Zugewinne für die Neos, auf der anderen Seite massive Verluste für die ÖVP und jeweils ein schmerzliches Minus auch für die Grünen sowie für die SPÖ – so lässt sich das Ergebnis der Nationalratswahl in der Region grob zusammenfassen. Somit unterscheidet sich das Bild in einem Punkt wesentlich vom Bundesresultat, denn während sich die SPÖ österreichweit de facto auf dem Niveau von 2019 halten konnte, verlor sie in der Region rund vier Prozent. Die FPÖ hingegen legte überproportional stark zu. In 35 der insgesamt 44 Gemeinden im Verbreitungsgebiet der Obersteirischen Rundschau holten die Blauen die relative Stimmenmehrheit, der Volkspartei gelang das in sieben Gemeinden, den Roten nur noch in zweien, nämlich Eisenerz und Vordernberg. Drei und drei. Die bisherigen Nationalratsabgeordneten aus der Region Hannes Amesbauer (FPÖ) aus Neuberg, Andreas Kühberger (ÖVP) aus Mautern und Jörg Leichtfried (SPÖ) aus Bruck haben die Wiederwahl aufgrund ihrer Spitzenpositionen auf den jeweiligen Kandidatenlisten problemlos geschafft, Amesbauer als gesamtsteirischer Vorzugsstimmenkaiser. Das Kürzel „NAbg.“ dürfen künftig aber auch drei regionale Neulinge vor ihre Namen setzen. Als blaue Nummer zwei im Wahlkreis Oststeiermark hat der Birkfelder Gemeinderat Manuel Pfeifer den Einzug in den Nationalrat geschafft, der Justizwachebeamtin Nicole Sunitsch (ebenfalls FPÖ) aus St. Michael gelang das von Platz sieben der Landesliste aus. Über die Landesliste ist es sich auch für die Nummer drei der steirischen SPÖ ausgegangen, den Donawitzer Arbeiterbetriebsratsvorsitzenden Franz Jantscher. Extremwerte. Ihr stärkstes Ergebnis in der Region erzielte die FPÖ in St. Peter-Freienstein mit 45,9 Prozent, das schwächste mit 21,7 in Gasen. Dort hatte die ÖVP mit 49,5 Prozent ihr regionales Topresultat, am schwersten tat sie sich in Vordernberg mit 9,3 Prozent. 43,6 Prozent standen genau dort als Spitzenwert der Region für die SPÖ zu Buche, am unteren Ende der roten Wahlbilanz scheint Strallegg mit 10,5 Prozent auf. Die Neos kratzten in St. Lorenzen im Mürztal mit 9,9 Prozent an der Zweistelligkeit, in Radmer hingegen reichte es nur für 2,6 Prozent. Für die Grünen war Aflenz mit 7,7 Prozent das beste Pflaster in der Region, in Vordernberg mussten sie sich mit 1,5 Prozent bescheiden. Die KPÖ, die den Einzug in den Nationalrat klar verpasste, erzielte eines ihrer bundesweit besten Ergebnisse mit 5,1 Prozent in Mürzzuschlag. Von links: Hannes Amesbauer (FPÖ), Andreas Kühberger (ÖVP) und Jörg Leichtfried (SPÖ) bleiben im Nationalrat, neu sind Nicole Sunitsch, Manuel Pfeifer (beide FPÖ) und Franz Jantscher (SPÖ). Fotos: KD (2), PA, KK (3) 16 Das ist los! Veranstaltungsübersicht für die Region. 47 Kleinanzeigen, Impressum auf Seite 49. 63 Service in der Rundschau, Standesmeldungen ab 62. 21 Heiraten in der Region auf acht Sonderseiten. Diesmal in der Rundschau 32 Gesehen und gefahren: der neue Alfa Junior elettrica. 56 Drei Mürztaler auf dem Stockerl der Forst-WM. Fotos: Punntigam, MaW, KK Wahlnotizen Wie schön es doch sein kann, wenn ein Wunsch auch bloß halb in Erfüllung geht! Für eine höhere Wahlbeteiligung als 2019, am besten mit einem Achter an der ersten Stelle, habe ich vor zwei Wochen an dieser Stelle die Daumen gedrückt. Geworden sind es letztendlich 77,7 Prozent statt der 75,6 beim letzten Mal. Somit war der Wunsch zwar etwas hoch gegriffen, das Plus macht aber trotzdem Freude. Aus dem Freuen kaum herausgekommen sind am Wahlabend und in den Tagen danach natürlich die Freiheitlichen. Die Gemeinden in unserem Verbreitungsgebiet, in denen sie nicht Platz eins geholt haben, lassen sich an zwei Händen abzählen, und nirgendwo blieben sie unter 20 Prozent. Für die Region bedeutet das künftig drei blaue Abgeordnete statt bisher einem (siehe nebenstehenden Beitrag). Mit nachvollziehbar weitaus geringerem Maß an Begeisterung nimmt der Mitbewerb der FPÖ, wesentlich in Gestalt von ÖVP und SPÖ, das Resultat zur Kenntnis. Besonders spannend ist jetzt freilich auch, wie sich die nun anstehenden Verhandlungen auf Bundesebene atmosphärisch auf den steirischen Landtagswahlkampf auswirken werden. Der Autor. Karl Doppelhofer karl.doppelhofer@rundschau-medien.at Kommentar

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