Seite 16 23./24. Oktober 2024 LOKALES www.rundschau-medien.at Innovatives Speichermodell Leoben. Einem Forscherteam des Lehrstuhls für Chemie der Kunststoffe der Montanuniversität Leoben ist es gelungen, eine innovative Methode zur gefahrlosen chemischen Speicherung von Wasserstoff zu entwickeln. Mohammadhossein Sharifian, Gisbert Rieß, Nikolaos Kostoglou und der kürzlich verstorbene Wolfgang Kern erarbeiteten das innovative Verfahren, durch das Wasserstoff in reaktiven Polymeren gebunden werden kann. Diese Methode gewährleistet eine erhöhte Sicherheit und eine einfache Handhabung und könnte künftig vor allem im Bereich der Mobilität und in der dezentralen Wasserstoffversorgung Anwendung finden. Mohammadhossein Sharifian, Wolfgang Kern, Nikolaos Kostoglou und Gisbert Rieß (v. li.). Foto: MUL Forschung für die Technologie Leoben. Die Montanuni- versität eröffnete ihr neues Wasserstoff-KohlenstoffForschungszentrum. In feierlichem Rahmen wurde auf dem ehemaligen Magindag-Gelände in der Nähe des Gösser Bahnhofs in Leoben das neue Wasserstoff-KohlenstoffForschungszentrum der Montanuniversität eröffnet. Rektor Peter Moser konnte zahlreiche Ehrengäste zu diesem Anlass begrüßen, darunter auch die beiden Bundesminister Martin Polaschek und Leonore Ge- wessler sowie Landesrätin Bar- bara Eibinger-Miedl und Bürgermeister Kurt Wallner als Vertreter der Stadt. Trennung durch Hitze. Vizerektor Helmut Antrekowitsch hob die Bedeutung des Zentrums für die Erforschung CO2-neutraler Technologien hervor und erklärte den Anwesenden die dafür hier angewandten Prozesse. In der Anlage wird mittels Pyrolyse oder Hitzetrennung Methan, das den Hauptbestandteil von Erdgas darstellt, bei Temperaturen von 500 bis 600 Grad in seine Bestandteile aufgespaltet. Der dabei gewonnene Wasserstoff wird in vielen industriellen Branchen als Rohstoff der Zukunft gehandelt. Der als Zusatzprodukt freigesetzte Kohlenstoff findet in vielen technischen Bereichen wie der Elektronik Anwendung. Daneben besteht aber auch großes Interesse für seinen Einsatz in der Landwirtschaft, da er die Wasserspeicherfähigkeit von Böden massiv verbessert. Partner aus der Industrie. Die im neuen Zentrum im Pilotmaßstab durchgeführte Forschung bildet die Basis für eine möglichst rasche Vergrößerung der Prozesskette auf industrielle Dimensionen. Zu diesem Zweck steht der Montanuniversität der Brucker Anlagenbauer Inteco als Partner zur Seite, dessen Vorstandsvorsitzender Harald Holzgruber ebenfalls an der Eröffnung teilnahm. Zudem besteht eine Kooperation mit RAG Austria, dem größten Energiespeicherunternehmen Österreichs, das in Oberösterreich die weltweit erste Anlage zur geologischen Speicherung von Wasserstoff betreibt. 25 Millionen Euro. Die Bauzeit für das neue ForschungszenDas neue Forschungszentrum auf dem ehemaligen Magindag-Areal. Foto: Freisinger Helmut Antrekowitsch (2. v. li.) erläuterte den Eröffnungsgästen die Funktionsweise der Forschungsanlage. Foto: Tauderer
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