Seite 32 23./24. Oktober 2024 WERBUNG www.rundschau-medien.at WALD & JAGD Obersteiermark. Die Jagd geht mit wissenschaftlichem Ansatz zunehmend in die Tiefe, die Funktionäre sind gefordert, werden inhaltlich aber auch gefördert. Die Regelung des Wildbestandes in Partnerschaft mit der Land- und vor allem der Forstwirtschaft und die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts unter Einbeziehung auch aller nicht jagdbaren Arten – das sind grob umrissen Kernaufgaben der Jagd, die soweit auch landläufig bekannt sind. Hinter den Kulissen spannt sich jedoch zusätzlich ein immer breiter werdendes Tätigkeitsfeld auf, das speziell jene fordert, die sich auch als Funktionärinnen und Funktionäre für die Jagd engagieren. Vielfältig. „Die Landesjägerschaft richtet sich mit ihren Fachausschüssen neu aus und arbeitet sehr intensiv in zahlreichen Themengebieten“, sagt der Mürzzuschlager Bezirksjägermeister Hannes Fraiß, „fünf Sitzungen oder Onlinekonferenzen pro Monat sind mittlerweile eigentlich die Regel.“ Inhaltlich spannt sich der Bogen von der Wildbestandserfassung übers Hundewesen, die erfolgreiche Vermarktung des Wildbrets, Öffentlichkeitsarbeit, Verkehrssicherheitsaktionen oder auch das Schießwesen bis hin zu kulturellen Aspekten wie etwa der Bewahrung der Jagdhornbläsertradition. Wissenschaftlich. „Die praktische Jägerei tritt oft in den Hintergrund, denn wir sind in vielen Bereichen wissenschaftlich unterwegs“, sagt Fraiß. Bei Wildzählungen geht es unter anderem auch darum, nachvollziehbare Vorgaben aufzustellen – „es hat ja nur dann wirklich Sinn, wenn tatsächlich jeder Bezirk, jedes Hegegebiet und jedes Revier mit derselben Methodik zählt.“ Möglichst verlässliche Zahlen und belastbare Daten seien das Ziel. „Einerseits als Grundlage für die über die ganze Steiermark gespannte wildökologische Raumplanung, die für sich allein sehr zeitintensiv ist und gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer und den Landesbehörden durchgeführt wird“, sagt Fraiß, „zum anderen ist es auch gut, in Diskussionen rund um Wald und Wild, die hin und wieder ja nur auf Basis von Vermutungen angezettelt werden, mit harten Fakten aufwarten zu können.“ Ehrenamtlich. Zusätzlich zur Einbringung in fachliche Projekte und den öffentlichen Diskurs könne die genaue Aufbereitung auch dazu dienen, die eigenen Leute für die Themen wachzurütteln und ihnen WisVielfalt als Chance und Herausforderung sen zur Verfügung zu stellen. „In der steirischen Jagd sind wir rund 22.000 Leute, aber keine 22.000 Wissenschafter“, sagt der Obmann des Mürzzuschlager Jagdschutzvereins Martin Spreitzhofer. Das Weiterbildungsangebot der Landesjägerschaft in den Naturwelten Steiermark in Mixnitz bewerten sowohl er als auch Bezirksjägermeister Fraiß ausgesprochen positiv. „Die Jagdfunktionäre werden hervorragend geschult, es wird ihnen aber auch immer mehr abverlangt“, sagt Fraiß, „man kann ihnen gar nicht genug danken, sie nehmen ihre Verantwortung sehr bewusst wahr und tun das alles ehrenamtlich in ihrer Freizeit.“ Hannes Fraiß: „Man kann den Funktionärinnen und Funktionären gar nicht genug danken.“ Foto: KD Jagd präsentiert sich auf der Messe Mürzzuschlag. Auf der Mürzer Messe, die heuer von 8. bis 10. November im Mürzzuschlager Stadtkern stattfindet, ist auch der steirische Jagdschutzverein wieder vertreten. Wer sich über alles rund um die Jagd informieren möchte, vom Wildbret über jagdliche Traditionen bis hin zu den vielfältigen Aktivitäten auch der Jägerinnen, ist am Stand im Stadtsaal bestens aufgehoben. Auch das Bücherl „Wild im Wald“ (siehe oben) wird am Messestand verteilt. Jagd-Info von Kindesbeinen an Mürztal. Der Naturpark Mürzer Oberland hat in Kooperation mit dem Leader-Projekt „Region der Wege“ drei Büchlein im legendären Pixi-Format mit Naturparkmaskottchen Waldemar Wurzel als Hauptdarsteller herausgebracht. Eines davon trägt den Titel „Wild im Wald“ und entstand unter wesentlicher Mitwirkung der Jägerschaft. Kindgerecht, humorvoll und unterhaltsam werden darin einzelne Waldbewohner vorgestellt und die wichtigsten Verhaltensregeln für kleine und große Menschen im Wald erklärt. Etwa in der Mitte des Buches begegnet Waldemar dem Jagdhund Basti. „Keine Angst, der tut nix“, sagt der über sein Herrl und erklärt, was die Jäger alles tun und dass sie dabei auf alle Arten schauen, nicht nur auf die, die bejagt werden. Martin Spreitzhofer mit dem Kinderbüchlein zum Thema Jagd. Foto: KD Daheim bei Obersteiermark. Zahlreiche Jä- ger und Jägerinnen, WaldbesitzerInnen und WaldpädagogInnen nahmen an einem Workshop zum Thema „Lebensraumverbesserung für Rau- fußhühner“ teil, der von der steirischen Landesjägerschaft in St. Barbara-Veitsch durchgeführt wurde. Gemeinsam mit Bezirksjägermeister Hannes Fraiß konnte Workshopleiterin Martina Zisler auch den Geschäftsführer des Naturparks Mürzer Oberland Andreas Steininger und Freya-Isabel Georges von der Landesforstdirektion dazu begrüßen. Schwieriger Nachweis bei gerissenen Tieren Mürztal. Im Jagdbezirk Mürzzuschlag ist die Anwesenheit des Goldschakals verstärkt spürbar. „Wir finden regelmäßig Fallwild, das man sehr wahrscheinlich dem Goldschakal zuordnen kann“, sagt Bezirksjägermeister Hannes Fraiß. Die Bestätigung durch DNA-Analyse sei oft nur schwer zu erbringen. „Man müsste unmittelbar nach dem Riss dort sein und einen Abstrich direkt von einer Bissstelle erwischen“, so Fraiß, „kommt man auch nur ein paar Stunden später hin, waren bestimmt auch schon andere Tiere da, etwa Füchse, um sich am Riss zu bedienen. Dann ist eine eindeutige Probe schwierig.“ Für den Wolf sei die Region nach wie vor eher ein Transitgebiet, sagt Fraiß: „Es ziehen immer wieder einzelne männliche Jungtiere durch, geblieben ist bis jetzt keiner.“
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