Seite 22 6./7. November 2024 LOKALES www.rundschau-medien.at Obersteiermark. Die grüne Klubobfrau und Spitzenkandidatin Sandra Krautwaschl im Rundschau-Gespräch. Obersteirische Rundschau: Der grüne Landtagsklub, das sind aktuell sechs Leute. Wie viele sollen es in drei Wochen sein? Sandra Krautwaschl: Mindestens ebenso viele, hoffe ich, besser noch einen Platz mehr. Dann hätten wir nämlich Barbara Sima-Ruml auch dabei. Sie ist Expertin und Sachverständige für barrierefreies Bauen, sitzt selber im Rollstuhl und ist meines Wissens der einzige Mensch mit Behinderung so weit vorne auf einer Kandidatenliste. Zu tun hätten wir ausreichend in dem Punkt, gerade erst gab es ja Probleme mit nicht barrierefreien Wahllokalen. Rundschau: Mit Ihrem Ergebnis von 2019 haben Sie die Latte sehr hoch gelegt. Wie realistisch ist die Chance, den Level zu halten? Krautwaschl: Die Gründe, grün zu wählen, sind nicht weniger geworden und heute mindestens so zahlreich und stark wie 2019. Wir haben ein sehr konstruktives Programm und ein sehr gutes und breit aufgestelltes Team. Rundschau: Die Verteidigung des obersteirischen Grundmandates ist mit ein Ziel? Krautwaschl: Es ist das Ziel in jeder Region, ganz viele Stimmen für starke Grüne im nächsten Landtag zu bekommen. Die Regionen sind teilweise ausgehungert hinsichtlich Gesundheitsversorgung und leistbarer Kinderbildung und -betreuung. Auch der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und saubere Energiegewinnung sind speziell in der Obersteiermark von Belang. Für diese Themen stehen wir glaubwürdig, nicht nur im Wahlkampf. Rundschau: Mit wem matchen Sie sich mit Ihren Inhalten am ehesten um Stimmen? Krautwaschl: Ehrlich, darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich denke lieber daran, dass wir die konstruktive Kraft sind, die dazu beitragen kann, die Steiermark positiv zu gestalten, den Lebensraum zu erhalten und gleichzeitig für eine prosperierende Wirtschaft zu sorgen. Ich habe in den vergangenen zwei Jahren 45 Industriebetriebe besucht. Die stehen vor immensen Herausforderungen, ich habe dort aber viele Menschen kennengelernt, die darauf brennen, einen Beitrag zu leisten, dass wir die Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft schaffen. Digitalisierung, künstliche Intelligenz, Wasserstoff-Forschung, das sind alles riesige Faktoren. Rundschau: Klingt nach einem Kernthema auch speziell für die Region Obersteiermark Ost... Krautwaschl: Klar, die Region ist ja stark industriell und technologisch geprägt. Es ist in den letzten Jahren schon viel gelungen, und die Grundlagen dafür entsprangen der grünen Bundesregierungsbeteiligung. Wir wollen den Betrieben Planungssicherheit geben und den Menschen die Perspektive auf krisensichere Arbeitsplätze. Das betrifft nicht nur die Industrie, sondern auch das Handwerk und alle, die sich in der Forschung für neue Technologien stark machen. Es gilt Energie nicht nur sauber zu produzieren, sondern sie auch sinnvoll und sparsam einzusetzen. Das ist gelebter Klimaschutz und zugleich gelebte positive Wirtschaftsentwicklung. Rundschau: Der pinke Mitbewerber sagt, er wäre nach der Wahl gern das Zünglein an der Waage. Wäre das auch für Sie eine verlockende Rolle? Krautwaschl: Jetzt kümmere ich mich einmal darum, für unser Programm zu werben. Sollten wir dann tatsächlich stark genug sein, über Koalitionen zu „Die Gründe, grün zu wählen, sind Zitiert „Bodenschutz, Naturschutz und Erhaltung von Lebensgrundlagen sind grüne DNA.“ Sandra Krautwaschl Sandra Krautwaschl ist zum zweiten Mal Spitzenkandidatin. Im Jahr 2019 fuhren sie und die steirischen Grünen mit 12,1 Prozent ein Rekordergebnis ein. KD
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