Seite 24 6./7. November 2024 LOKALES www.rundschau-medien.at Obersteiermark. Der Wald- verband hat im Mürztal auf 1100 Meter Seehöhe ein Musterbeispiel für Bewirtschaftung unter Rücksichtnahme auf die Artenvielfalt umgesetzt. „Möglichst naturnah und möglichst schonend!“ So lautete der Wunsch einer Waldbesitzerin für die Bewirtschaftung ihres Bestandes im Traibachgraben bei Langenwang. „Die Eigentümerin ist beruflich sehr erfolgreich im Kulturmanagement in Deutschland tätig und hat selbst keine praktische Erfahrung in der Forstwirtschaft“, sagt Christian Rinnhofer, Obmann des Waldverbands Mürztal. „Nach eingängiger Beratung hat sie sich zur Mitgliedschaft im Waldverband entschieden, und auch gleich dazu, uns mit der Arbeit zu beauftragen“, so Rinnhofer. sind auch große alte Bäume mit schon kahlen ausladenden Ästen zum Auffliegen unberührt geblieben.“ Tannen und Laubhölzer wurden neu eingebracht – „insgesamt hat der Bestand eine sehr stimmige, stufige Struktur“, so Rinnhofer. Die Beispielwirkung. „Es war eine hochinteressante Aufgabe“, sagt Benedikt Jahn. Durch die sehr schonende Bewirtschaftung gebe es kurzfristig vielleicht ein paar Euro weniger Ertrag, so Jahn, langfristig aber einen viel vitaleren und widerstandsfähigeren Wald. Über das Musterbeispiel fürs Service des Waldverbandes für forstferne EigentümerInnen freuen sich auch Christian Rinnhofers Kollegen Hannes Pirstinger (Obmann Waldverband MurMürztal) und Andreas Steinegger (Obmann Waldverband Leoben) sowie Kurt Ramskogler, als Vorsitzender von PEFC Austria und Präsident der Plattform Biosa (siehe rechts) ein glühender Botschafter für die nachhaltige Waldbewirtschaftung und den Naturschutz. „Die Eigentümer brauchen jemanden, der ihnen beratend zur Seite steht, und da ist der Waldverband ein Wenn Forstwirtschaft und Die Aufgabe. Konkret ging es um eine 4,5 Hektar große Fläche auf rund 1100 Meter Seehöhe. „Ein Nadelmischwald mit grob 70 Prozent Fichte, 20 Prozent Lärche und zehn Prozent Tanne sowie vereinzelten Laubbäumen“, beschreibt Rinnhofer. Förster Benedikt Jahn, als Waldhelfer des Waldverbands direkt mit der Umsetzung betraut, ergänzt: „Das Gelände ist mäßig steil und daher gut mit dem Harvester befahrbar. Es ist uns gelungen, den Maschineneinsatz mit dem Wunsch nach schonender Bearbeitung perfekt zu vereinen.“ Nach wenigen Wochen ist von der zwischenzeitlichen Anwesenheit des Harvesters kaum mehr etwas zu erkennen. „Wir haben die Fahrwege sehr gezielt gewählt und auch verhältnismäßig viel motomanuell (mit der Kettensäge, Anm.) zugearbeitet“, sagt Jahn. Das Resultat. „Einzelne Bäume wurden in Brusthöhe geschnitten, damit der Stamm als Lebensraum für nützliche Insekten stehenbleibt“, schildert Obmann Rinnhofer und fügt an: „Weil es sich um einen Auerwild-Lebensraum handelt, Kontakt Waldverband Steiermark Krottendorfer Str. 79, 8052 Graz www.waldverband-stmk.at office@waldverband-stmk.at Wald und Wasser. Eine Moorfläche, die unberührt blieb. Foto: Rinnhofer Knorrig, ausladend, unangetastet: An Bäumen wie diesem hat das Auerwild seine Freude. Foto: Rinnhofer In Brusthöhe geschnittener Stamm als Insekten-Lebensraum. Foto: Rinnhofer Ins Gespräch kommen Das Zukunftsforum für den ländlichen Raum mit Politik, Wirtschaft und den Menschen vor Ort. gemeinsam – persönlich – diskussionsfreudig Wald trifft Stadt Höhere Bundeslehranstalt für Forstwirtschaft Dr.-Theodor-Körner-Straße 44, 8600 Bruck an der Mur Do. 14. November 2024 | Beginn 1900Uhr Thema: Forstwirtschaft, wo Vielfalt gelebt wird! Fr. 15. November 2024 | 0800 bis 1700 Uhr mit dem Weltmeister und dem Europameister der Forstwirtschaft WERTSCHÖPFUNGSKETTE = Wert – Schöpfung – Kette Steirischer Waldbauerntag 2024
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