Obersteirische Rundschau, 6./7. November 2024, Ausgabe Mürztal-Waldheimat

Seite 18 6./7. November 2024 LOKALES www.rundschau-medien.at Obersteiermark. Der steirische FPÖ-Chef Mario Kunasek im Rundschau-Interview. Obersteirische Rundschau: Sie sind einer von dreien, die ich nicht nach dem Wahlziel zu fragen brauche. Auf einer Skala von eins bis zehn, wie zuversichtlich sind Sie, dass es klappt mit Platz eins? Mario Kunasek: Auf einer Skala kann ich es nicht beantworten, es war jedenfalls noch nie so greifbar nah. Aber das Rennen ist noch nicht entschieden. Die jüngsten Wahlergebnisse waren für die FPÖ hervorragend, aber man sollte sich nicht zu sehr davon leiten lassen, weil Rahmen und Mitbewerb anders sind. Die KPÖ etwa hat ja bundesweit nie die Ergebnisse, die sie im Land erreichen kann, und die Leute unterscheiden da sehr wohl. Rundschau: Die Meinungsforschung sieht Sie als Favoriten. Gibt’s auch eine Wunschmarke in Prozent? Kunasek: Nein, die gibt es nicht. Anhand der Bundespolitik sehen wir aber, dass du als Freiheitliche Partei offenbar nicht nur Erster werden musst, sondern das auch noch mit sattem Abstand. Im Land ist es ja so geregelt, dass automatisch der Stimmenstärkste Gespräche mit den anderen führt. Je stärker, desto besser, sonst blüht uns am Ende auch hier, dass sich die Verlierer einhängen. Rundschau: Protest, Empörung und Enttäuschung sind nach wie vor starke Motive, die FPÖ zu wählen. Nach dem Regierungsbildungsauftrag an die ÖVP, war die Versuchung da, dem Bundespräsidenten eine Bonbonniere zu schicken? Kunasek: Nein, gar nicht. Weil das für uns nicht zwingend ein Turbo sein muss. Es könnte auch umschlagen in die Richtung, dass die Leute frustriert sind und sich fragen, wozu sie FPÖ wählen, wenn die ja nicht einmal als klarer Gewinner drankommt. Da muss man aufpassen, aber es ist in der Steiermark wie gesagt ohnehin anders geregelt. Und ich hoffe, die Wahlbeteiligung wird hoch sein. Rundschau: Wer am 24. das Rennen macht, wird das nicht mit „Absoluter“ schaffen und einen Partner brauchen. Mit wem könnten Sie, mit wem möchten Sie zusammenarbeiten? Kunasek: Ich mache das nicht an Personen fest, wie es im Bund leider geschieht. Ernsthafte Bereitschaft, mit uns den Weg zu gehen und viel freiheitliche Handschrift im Regierungsprogramm wären für mich die Eckpfeiler. Mit der Volkspartei etwa sehe ich Übereinstimmungen bei der Migration, beim Leitspital Ennstal hingegen klaffen wir total auseinander. Da wiederum können wir mit Neos, KPÖ und Grünen. Unterm Strich haben wir im Land immer offene Gesprächskanäle gehabt, und ich denke, es wird möglich sein – nicht einfach, aber möglich –, mit der SPÖ oder mit der ÖVP ein Programm zu finden. Rundschau: Ich höre heraus, dass es niemanden gibt, mit dem’s gar nicht geht? Kunasek: Auf der persönlichen Ebene trifft das zu. Programmatisch und ideologisch ist’s mit den Grünen und mit den Kommunisten schwer, so ehrlich muss man sein. Rundschau: Migration ist auch in diesem FP-Wahlkampf eines der Leitthemen. Die plakatierten Abschiebungsflüge werden sich landesgesetzlich nicht bewerkstelligen lassen. Wie kann bzw. wie soll aus Ihrer Sicht das Land in dieser Frage realpolitisch agieren? Kunasek: Diese Plakate sind, so glaube ich, Ausdruck der Meinung vieler Bürger. Wenn sich jemand radikalisiert oder kriminell wird, dann kann er nicht bleiben. Mir ist schon klar, dass der Landeshauptmann nicht abschiebt, aber er ist Sprachrohr des Landes auf die Bundesebene, das habe ich in den letzten Jahren vermisst. Und an einzelnen Rädchen kann schon auch die Landespolitik drehen. Bei freiwilligen Leistungen etwa, auch bei den Verträgen mit Asylheimen. Wir brauchen ein neues Leitbild Integration. Wer unsere Regeln, unsere Kultur und unsere Werte nicht respektiert, verwirkt sein Gastrecht. Keine Partei kann sich dem Thema entziehen, es spielt in zu viele Bereiche mit hinein, zum Beispiel in die Bildung. Rundschau: Und es ist ein Thema, mit dem die FPÖ die anderen auch vor sich hertreibt. Kunasek: Weil wir es ja auch schon seit Jahrzehnten sagen. Und wir eben auch jene waren, die 2015 als einzige Partei in der Steiermark erkannt haben, dass riesige Probleme auf uns zukommen. Da sind Christopher Drexler und Doris Kampus in der Herrengasse gestanden und haben gegen uns demonstriert. Sie wollten es nicht wahrhaben, mittlerweile merkt man die Ernüchterung, dass sie falsch gelegen sind. Rundschau: Unübersehbar ist auch die Positionierung als Autofahrerpartei. Kunasek: Die Steiermark ist ein Flächenbundesland mit starken Teilen der Wirtschaft in den Regionen. Diese grünen Fantasien, dass ein jeder vor der Haustür irgendwo eine Haltestelle hat, die spielt’s einfach nicht, ein überwiegender Teil der Bevölkerung braucht das Auto. Wir müssen schauen, dass die Unternehmen in den Regionen bleiben oder sich neu ansiedeln, und dazu muss die Infrastruktur passen. Dass die A9 nicht ausgebaut wird, ist ein weiteres Zeichen für einen auf „Noch nie so greifbar nah“ Zitiert „Wenn wir von Wahlfreiheit reden, dann müssen wir sie auch ernst nehmen.“ Mario Kunasek Entrümpeln Sie bitte Leoben, Bruck. „Wir erleben leider oft nach Todesfällen das Chaos mit vollgeräumten Häusern und Wohnungen. Hinterlassen Sie kein Chaos, wenn Ihnen Ihre Angehörigen am Herz liegen“, sagt Lisa Jahrbacher-Karner. „Unsere Sachverständigen sind professionelle Entrümpler, und Sie bekommen für Wertgegenstände das Bargeld bei Verkauf von Sammlungen jeder Art. Auch die Gratisschätzung von Möbeln, Geschirr, Büchern, Bildern und anderen Kunstgegenständen bei Ihnen zu Hause ist jederzeit möglich, ebenso wie der Ankauf von Gold- und Silberschmuck, Münzen, Orden, Fotoalben, Ansichtskarten und vielem mehr.“ Nähere Info in den Geschäften beim Schwammerlturm in Leoben und im Haus von Glasbau Gruber am Brucker Hauptplatz sowie unter Tel. 03842/43460 oder 0664/3382716 und online auf www.jahrbacher.at. Lisa Jahrbacher-Karner führt gerne Schätzungen für Sie durch. Niederwieser

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