Seite 62 20./21. November 2024 LOKALES www.rundschau-medien.at Bruck. Unter dem Motto „Wald trifft Stadt“ wurde im Rahmenprogramm des steirischen Waldbauerntages in der Brucker HBLA für Forstwirtschaft zu einem Gesprächsabend geladen. Der Leiter der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Steiermark Stefan Zwettler berichtete von einer Biodiversitätsuntersuchung, die über einen Zeitraum von fünf Jahren im Forstgut Pichl im Mürztal durchgeführt wurde. „Die Biologen waren von der Artenvielfalt im Wirtschaftswald begeistert“, so Zwettler. An 16 Untersuchungsstandorten im insgesamt rund 350 Hektar großen Forstgut wurden mehr als 1000 Tierarten dokumentiert, davon 60 Vogelarten, von denen 48 auch direkt im Gebiet brüten, weiters 170 Flechten und mehr als 60 Moose. „Diese Zahlen aus einem Wald mit einem durchschnittlichen Jahreseinschlag von 1800 Festmetern belegen, dass der vielzitierte Green Deal längst stattfindet, nämlich in der Forstwirtschaft“, sagte Zwettler. Der Leiter der Kommunikationsabteilung der Stadt Bruck Christian Mayer gab einen kurzen Überblick über die Eckdaten der Stadt. „Wir haben aktuell 15.923 Einwohner, mit Zweitwohnsitznehmern sind es sogar 17.668, und darunter sind erfreulicherweise auch einige Forstschüler“, sagte er an Direktor Wolfgang Hintsteiner gerichtet. Ein Teil des insgesamt 1800 Hektar großen Stadtforstes – Bruck ist damit einer der größten kommunalen Waldbesitzer – ist als Lehrforst an die HBLA verpachtet. Ein sehr präsentes Thema ist die Vereinbarkeit von Bewirtschaftung und Freizeitnutzung, denn das Stadtwaldgebiet vom Weitental bis hinauf zum Hochanger ist Hannes Pirstinger, Andreas Steinegger, Stefan Zwettler, Paul Lang, Christian Mayer und Wolfgang Hintsteiner (v. li.). Foto: KD ein beliebtes Ziel für Wanderer und Mountainbiker. Der Obmann des Waldverbands Steiermark Paul Lang skizzierte das Erfolgsrezept der Organisation mit rund 16.000 Mitgliedern und sagte: „Mit der Waldverband Steiermark GmbH machen wir mittlerweile 120 Millionen Euro Jahresumsatz, trotzdem sind wir eine Mitgliederorganisation mit durch und durch bäuerlichen Führungsriegen geblie- „Wir haben nie mit dem Selberdenken aufgehört“ ben.“ Basis des Waldverbands Steiermark sind zehn regionale Organisationen, die Obmänner Hannes Pirstinger (WV MurMürztal) und Andreas Steinegger (WV Leoben) waren ebenfalls beim Gesprächsabend mit dabei. „Wir vernachlässigen nie das Kleine, unsere Mitglieder können bleiben, wer sie sind, mit all ihren Eigenheiten. Vor allem aber“, so Lang, „haben wir nie mit dem Selberdenken aufgehört.“ Großes Waldbauerntreffen in der Bruck. Die HBLA für Forst- wirtschaft war Veranstal- tungsort für den diesjäh- rigen Waldbauerntag. Mehrere hundert Teilnehmer konnte Waldverbandsobmann Paul Lang zum diesjährigen Waldbauerntag begrüßen, der unter dem Motto „Wertschöpfungskette = Wert – Schöpfung – Kette“ in der Forstschule Bruck stattfand. Holzfluencer. Auftakt war eine Präsentation der beiden „Holzfluencer“ Anna Zettl und Katharina Fessl, die ihr Projekt „#my leben mit holz“ vorstellten. Ziel ihrer gemeinsamen Initiative ist es, die sozialen Medien zu nutzen, um junges Publikum für die Themen Holz und Wald zu begeistern. Auszeichnung. Höhepunkt des Waldbauerntages war die alljährliche Verleihung des Steirischen Waldwirtschaftspreises, der diesmal an die Agrargemeinschaft Kommune Jauring in Aflenz ging. Die Verleihung erfolgte durch Forstdirektor Stefan Zwettler von der Landwirtschaftskammer Steiermark. Öffentlichkeitsarbeit. Anschließend stellte Obmann Hannes Pirstinger den regionalen Waldverband Mur-Mürztal vor, der sich auch durch rege Öffentlichkeitsarbeit auszeichnet. So werden etwa laufend Veranstaltungen wie Waldführungen, Waldtage und Aufforstungsaktionen mit Schulkindern durchgeführt. „Coolster Werkstoff“. Das Festreferat unter dem Titel „#eiForstWeltmeister Johannes Meisenbichler zeigte sein Können. Foto: Kern
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