Obersteirische Rundschau, 20./21. November 2024, Ausgabe Mürztal-Waldheimat

Seite 9 20./21. November 2024 LOKALES www.rundschau-medien.at Wann wurdest Du das letzte Mal ernsthaft gefragt, wie es Dir geht oder ob Dein Leben in Ordnung ist? Von jemandem, der Dich versteht und Dir wirklich helfen kann – bevor es zu spät ist? Mit Expert:innen in Lebens- und Sozialberatung www.gleichbesser.at Psyche / Bewegung / Ernährung für all jene einzuführen, die bei der deutschen Sprache Mängel zeigen. Rundschau: Eine so starke FPÖ im Ring hat es den bisherigen Partnern erspart, gegen Ende der Legislaturperiode plötzlich mutwillig aufeinander hinzupecken. Sehen Sie darin einen der positiven Aspekte dieses Wahlkampfs? Lang: Ich bin sehr froh, dass wir in der Steiermark unter den Parteien ein anderes Klima als im Bund haben. Es war für mich selbstverständlich, auch im Wahlkampf auf niemanden hinzupecken, das ist nicht mein politischer Stil. Zu dem gehört auch, dass wir niemanden ausgrenzen und nach der Wahl mit allen Parteien Gespräche führen werden. Rundschau: Ich unterstelle Ihnen ein Wunschmodell für die kommenden fünf Jahre: Gleiche Partnerschaft mit umgedrehter Mehrheit. Stimmt’s? Lang: Wir haben in den vergangenen Jahren eine vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit mit unserem Koalitionspartner gehabt und trotz der enormen Herausforderungen viel weitergebracht. Welche Konstellationen und Modelle nach der Wahl möglich sind, entscheiden die Wählerinnen und Wähler. Mein Ziel ist es, als Landeshauptmann künftig noch mehr Verantwortung für die Steiermark zu übernehmen. Dann wird es uns gelingen, noch mehr sozialdemokratische Inhalte umzusetzen und unser Bundesland noch ein Stück gerechter zu machen. Rundschau: Über den Daumen gepeilt müsste die SPÖ für eine Chance, um den LH-Sessel mitzureden, im Vergleich zu 2019 um mindestens vier Prozent, eher fünf bis sechs, zulegen. Wo wollen Sie die holen? Lang: Ich bin überzeugt davon, dass wir in allen Regionen zulegen können. Als Obersteirer hoffe ich natürlich, dass das Ergebnis in meiner Heimatregion ein sehr gutes sein wird. Ich bin überzeugt davon, dass unsere Zitiert „Wir setzen auf Lösungen anstatt zu hetzen und die Gesellschaft weiter zu spalten.“ Anton Lang wir der Motor in der Regierung“ Region auch in den nächsten Jahren eine starke Stimme in der Landesregierung braucht und ich verspreche allen, dass ich diese sein werde. Die Obersteiermark darf in Graz nicht ins Hintertreffen geraten. Natürlich erwarten wir uns auch in der Landeshauptstadt ein deutlich besseres Ergebnis als 2019. Rundschau: Als Finanzreferent wissen Sie, dass es zumindest im nächsten Jahr einnahmenseitig ungemütlicher wird. Ist da die Führungsrolle überhaupt etwas, worum man sich zwingend reißen mag? Lang: 2025 und 2026 werden für die öffentlichen Haushalte sehr herausfordernde Jahre. Gerade in dieser Zeit ist es aber von entscheidender Bedeutung, dass die Steiermark eine stabile und verlässliche Landesregierung hat, die die Arbeit in den Mittelpunkt stellt. Wir müssen das vorhandene Geld gezielt und sinnvoll einsetzen, dann werden wir dieses Tal gemeinsam durchschreiten und gleichzeitig dennoch wesentliche Maßnahmen setzen können. Ich will diese Verantwortung gerne übernehmen und auch weiterhin ruhig und sachlich für die Steirerinnen und Steirer arbeiten, ohne Show und ohne Inszenierung. Rundschau: Wenn’s eng wird, in welchen Bereichen kann die Steiermark dann aus Ihrer Sicht sparen? Lang: Ich halte es nicht für sinnvoll, quer über alle Ressorts Kürzungen vorzunehmen. Aufgrund der finanziellen Herausforderungen müssen wir natürlich jeden Euro dreimal umdrehen und möglicherweise Projekte auch nach hinten schieben. Ein generelles Sparpaket wird es aber nicht brauchen. In einigen Bereichen, wie zum Beispiel bei der Gesundheit und der Pflege, ist auch wesentlich mehr Geld vom Bund notwendig. Rundschau: In welchen Ressorts sollte es möglichst wenige oder gar keine Abstriche geben? Lang: Damit die Steiermark keinen Wettbewerbsnachteil hat, müssen wir auch in den nächsten Jahren wesentliche Maßnahmen setzen. Dazu gehören Investitionen in die Infrastruktur, zum Beispiel die Sanierung von Schulen und Straßen sowie der weitere Ausbau des öffentlichen Verkehrs, der Breitbandausbau und die Umsetzung von Projekten im Bereich des gemeinnützigen Wohnbaus. Rundschau: Ihr Anliegen Nummer eins für die Region? Lang: Der Ausbau der Kinderbildungs und -betreuungsplätze sowie die Stärkung unserer obersteirischen Wirtschaft, damit wir auch künftig sichere und gut bezahlte Arbeitsplätze in der Region haben. „Ruhig und sachlich, ohne Show und ohne Inszenierung“, sagt Anton Lang, möchte er es angehen. Der Leobener ist seit fünf Jahren LH-Vize und heuer zum ersten Mal Spitzenkandidat. Land Stmk./Resch

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